
(Happy End für Welpe Romy)
Die Entscheidung, einen Hund oder eine Katze aus dem Tierschutz in Griechenland zu adoptieren, ist eine noble und lohnende Tat. Doch es ist wichtig zu verstehen, dass diese Tiere oft eine bewegte Vergangenheit haben und daher besondere Aufmerksamkeit und Geduld benötigen. Hier sind einige wesentliche Aspekte, die zukünftige Adoptanten beachten sollten, um eine harmonische und liebevolle Eingewöhnungszeit zu gewährleisten.
Nach dem Transport sind die Tiere oft extrem erschöpft und brauchen viel Ruhe. Es ist normal, dass sie in den ersten Tagen viel schlafen und sich erst an die neue Umgebung und die neuen Menschen gewöhnen müssen. Manche Tiere haben möglicherweise keinen Appetit oder verstehen nicht, wie sie ins Auto einsteigen oder Treppen laufen sollen.
Geben Sie ihnen die Zeit, die sie benötigen, um sich zu akklimatisieren. In der Regel dauert es etwa drei Monate, bis ein Hund vollständig angekommen ist, Vertrauen gefasst hat und sich wirklich zu Hause fühlt.

(Happy End für Rosa)
Wir versuchen, alle gesundheitlichen Aspekte im Vorfeld abzuklären. Tests auf Mittelmeerkrankheiten werden vor der Ausreise gemacht und die Tiere erhalten vom Tierarzt eine Ausreisebestätigung. Allerdings können wir nicht garantieren, dass in den kommenden Wochen, Monaten oder Jahren nicht doch Krankheiten oder Tumore auftreten. Viele Tiere hatten keine gute Ernährung und lebten unter schlechten Bedingungen, was langfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben kann.
Gerade die Hunde aus dem öffentlichen Tierheim sind oft unterernährt und in einem allgemein schlechteren Zustand als die Tiere von unseren privaten Pflegestellen in Griechenland. Wir tun unser Bestmögliches, um eventuelle Krankheiten im Vorfeld aufzudecken und wenn möglich zu behandeln, aber es ist nicht machbar, jedes Tier beispielsweise durchzuröntgen. Regelmäßige Tierarztbesuche sind daher wichtig, um die langfristige Gesundheit Ihres neuen Haustiers zu überwachen.

(Happy End für Lisa)
Viele Hunde und Katzen aus dem Tierschutz haben traumatische Erlebnisse hinter sich. Sie könnten Angst vor Menschen haben, da sie möglicherweise misshandelt wurden. Insbesondere Hunde haben oft mehr Angst vor Männern, da sie auf der Straße oft mit Steinen und Gegenständen beschmissen, vergiftet, getreten oder geschlagen wurden. Viele Jagdhunde haben ein Leben ohne Liebe und Zuneigung erlebt; sie dienten lediglich als Hilfsmittel zur Jagd, mehr nicht. Gerade diese Hunde sind sehr sensibel und reagieren oft schreckhaft auf laute Stimmen oder schnelle Bewegungen.
Solche Erfahrungen prägen das Verhalten der Tiere stark. Diese Tiere kennen oft keinen geordneten Alltag. Hunde haben möglicherweise nie gelernt, an der Leine zu gehen, stubenrein zu sein oder Grundkommandos zu befolgen. Ein einfühlsames, konsistentes Training und viel Geduld sind notwendig, um ihnen diese Dinge beizubringen. Auch Katzen brauchen Zeit, um sich an das Leben im Haus zu gewöhnen und sich sicher zu fühlen.

(Happy End für Mäxle)
Straßenhunde und -katzen sind es gewohnt, um ihr Überleben zu kämpfen. Sie haben gelernt, alles Mögliche zu fressen und im Müll nach Nahrung zu suchen. Es kann einige Zeit dauern, bis sie verstehen, dass sie nun regelmäßig Futter bekommen und nicht mehr um ihre Nahrung kämpfen müssen.
Einige Tiere könnten weiterhin versuchen, essbare Dinge aus Müllbehältern, vom Tisch zu holen oder während dem Aspaziergang aufzusammeln. Diese Tiere kennen es nicht, alleine zu sein. Es ist möglich, dass sie ängstlich werden oder Dinge zerstören, wenn sie alleine gelassen werden. Eine schrittweise Gewöhnung an das Alleinsein und das Schaffen eines sicheren und beruhigenden Umfelds können hier hilfreich sein.
Bestimmte Geräusche oder Situationen können bei diesen Tieren Panik und Angst auslösen, da sie traumatische Erlebnisse wieder hervorrufen. Es ist wichtig, solche Trigger zu identifizieren und zu vermeiden, sowie dem Tier Sicherheit und Geborgenheit zu bieten.

(Happy End für Antheia)
Rüden, die auf der Straße leben mussten, haben oft gelernt, sich gegen andere Rivalen durchzusetzen. Dieses dominante Verhalten kann auch im neuen Zuhause auftreten und erfordert geduldiges und konsequentes Training, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen.
Viele Tiere aus dem Tierschutz haben aufgrund von Bewegungsmangel und schlechter Ernährung kaum Muskelkraft. Es kann Wochen oder Monate dauern, bis sie ausreichend Muskeln aufgebaut haben, um längere Spaziergänge zu bewältigen. Regelmäßige, aber kurze und schonende Bewegungseinheiten sind der Schlüssel zum langsamen Muskelaufbau.

(Quelle: Tierhilfe Costas)
Vorsichtsmaßnahmen und Tipps für zukünftige Adoptanten
Bei der Aufnahme eines Tieres aus dem Tierschutz ist es wichtig, in den ersten Wochen besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um das Wohlbefinden und die Sicherheit des neuen Familienmitglieds zu gewährleisten.
Hier sind einige hilfreiche Tipps:
- Sicherheitsvorkehrungen Zuhause:
- Türen und Fenster: Achten Sie darauf, dass Türen und Fenster immer gut verschlossen sind, um ein versehentliches Entkommen zu verhindern.
- Fenster auf Kipp: Katzenbesitzer sollten Fenster niemals auf Kipp lassen, da Katzen sich darin einklemmen und schwer verletzen können. Installieren Sie Fenster- oder Gitter, um dies zu verhindern.
- Balkon und Garten: Stellen Sie sicher, dass Balkone und Gärten ausbruchsicher sind. Überprüfen Sie Zäune auf Schwachstellen und schließen Sie eventuelle Lücken.
- Spaziergänge:
- Sicherheitsgeschirr: Verwenden Sie ein gut sitzendes Sicherheitsgeschirr(https://stylesnout.de/?ref=670) für Spaziergänge. Es bietet zusätzlichen Halt und Sicherheit, falls der Hund versucht, sich loszureißen.
- Leine: Halten Sie den Hund anfangs stets an der Leine und vermeiden Sie stark befahrene Straßen und laute Gegenden, um Überforderung zu vermeiden.
- Rückzugsmöglichkeiten bieten:
- Katzen: Katzen benötigen erhöhte Plätze, auf die sie sich zurückziehen können, um sich sicher zu fühlen. Ein Kratzbaum kann hier Abhilfe schaffen.
- Hunde: Schaffen Sie Ihrem Hund einen ruhigen Ort, wie eine Hundebox oder ein kuscheliges Bettchen, an den er sich zurückziehen kann, um zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.
- Umgebung anpassen:
- Sichere Räume: In den ersten Tagen sollten Sie den Zugang zu bestimmten Räumen einschränken und den Hund langsam an neue Bereiche des Hauses gewöhnen.
- Schutz vor Gefahren: Entfernen Sie potenzielle Gefahrenquellen wie giftige Pflanzen, kleine Gegenstände, die verschluckt werden könnten, oder elektrische Kabel.
- Vertrauen aufbauen:
- Geduld: Haben Sie Geduld und geben Sie Ihrem neuen Haustier die Zeit, die es benötigt, um sich einzugewöhnen. Jedes Tier ist individuell und braucht unterschiedlich lange, um sich anzupassen.
- Rituale: Etablieren Sie feste Rituale und Tagesabläufe, um dem Tier Sicherheit und Struktur zu bieten.
- Stress reduzieren:
- Ruhe bewahren: Halten Sie die ersten Tage möglichst ruhig und vermeiden Sie laute Geräusche oder hektische Aktivitäten im Haus.
- Sanfte Annäherung: Lassen Sie das Tier auf Sie zukommen und erzwingen Sie keinen Kontakt. Geben Sie ihm die Möglichkeit, sich langsam an Ihre Anwesenheit zu gewöhnen.
Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen und Tipps schaffen Sie eine sichere und stressfreie Umgebung für Ihren neuen tierischen Begleiter, sodass er sich schnell wohl und geborgen fühlen kann.

(Happy End für Elli)
Die Eingewöhnung kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Seien Sie geduldig und geben Sie Ihrem neuen Familienmitglied die Zeit, die es braucht, um Vertrauen zu fassen und sich sicher zu fühlen. Es ist wichtig, dass Sie Ihrem neuen Haustier mit viel Liebe und Geduld begegnen. Nutzen Sie positive Verstärkung, um gutes Verhalten zu belohnen und das Vertrauen Ihres Tieres zu gewinnen. Leckerlis, Lob und sanfte Zuwendung können Wunder wirken.
Ziehen Sie in Erwägung, mit einem professionellen Trainer oder Verhaltensexperten zusammenzuarbeiten, der Erfahrung mit Tierschutztieren hat. Dies kann besonders bei schwierigen Verhaltensproblemen hilfreich sein. Treten Sie lokalen oder online Tierschutzgruppen bei, um Unterstützung und Ratschläge von anderen Adoptanten zu erhalten. Der Austausch von Erfahrungen kann sehr hilfreich sein.

(Happy End für Mailo)
Am wichtigsten ist es, geduldig und liebevoll zu sein. Die Bindung zu einem Tier aus dem Tierschutz kann tief und erfüllend sein, aber sie erfordert Zeit, Hingabe und ein großes Herz.
Die Adoption eines Hundes oder einer Katze aus dem Tierschutz in Griechenland ist eine bereichernde Erfahrung, die mit Herausforderungen, aber auch mit unzähligen schönen Momenten verbunden ist. Mit der richtigen Vorbereitung, Geduld und viel Liebe können Sie einem Tier aus dem Tierschutz ein glückliches und sicheres Zuhause bieten. Die Tiere werden Ihnen unendliche Dankbarkeit schenken!
Wir laden alle Adoptanten ein, unser Buch auf Amazon zu kaufen, das hilfreiche Tipps zur Eingewöhnung bietet und die ersten drei Monate wie in einem Tagebuch festhalten lässt – als Motivation für schwierige Zeiten und als schöne Erinnerung. Bei Fragen und Problemen können Sie sich jederzeit an uns wenden. Wir sind immer für unsere Adoptanten da. Warten Sie nicht, bis ein Problem sich verschlimmert, sondern bitten Sie rechtzeitig um Hilfe.
Mit der richtigen Unterstützung und Geduld werden Sie und Ihr neues Haustier eine wunderbare Zeit miteinander verbringen und eine tiefgehende Bindung aufbauen können.