Leishmaniose bei Hunden: Eine Bedrohung im Mittelmeerraum

Wenn es um Auslandstierschutz geht, fällt das Thema schnell auf Mittelmeerkrankheiten und für viele ist das der Grund, wieso sie keinen Hund aus dem Ausland adoptieren wollen. Eine der befürchteten Krankheiten ist Leishmaniose, welche von Sandmücken übertragen wird. Doch ist sie Krankheit wirklich so gefährlich und sollte man einen Hund deshalb lieber nicht adoptieren? Das und noch mehr klären wir in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die vor allem Hunde betrifft.
  • Die Übertragung erfolgt durch den Stich von infizierten Sandmücken.
  • Symptome können Haarausfall, Hautläsionen, Gewichtsverlust und Anämie umfassen.
  • Prävention umfasst Maßnahmen zum Schutz vor Sandmücken und regelmäßige Untersuchungen auf Krankheitssymptome.
  • Trotz einer Leishmaniose-Diagnose kann ein Hund ein langes und erfülltes Leben führen.

Was ist Leishmaniose?

Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die durch einzellige Parasiten der Gattung Leishmania verursacht wird. Diese Parasiten werden hauptsächlich durch den Stich von infizierten Sandmücken übertragen. Wenn eine infizierte Sandmücke einen Hund oder Katze sticht, gelangen die Parasiten in die Blutbahn des Tieres, wo sie sich vermehren und verschiedene Organe wie die Leber, die Milz und die Knochenmarkzellen infizieren.

Nachdem die Parasiten in den Körper gelangt sind, vermehren sie sich in den Zellen des Immunsystems und verbreiten sich über den Blutkreislauf. Die Sandmücken, welche die Krankheit übertragen, sind vor allem nachts aktiv und bevorzugen feuchte, warme Umgebungen, was sie zu einer häufigen Plage in Regionen wie dem Mittelmeerraum macht.

Symptome bei Hunden und Katzen

Die Symptome der Leishmaniose können bei Hunden und Katzen variieren, und es ist wichtig, sie zu erkennen, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen. Hier sind einige häufige Symptome, die bei infizierten Tieren auftreten können.

Symptome bei Hunden

  • Haarausfall, insbesondere um die Augen und an den Ohren.
  • Hautläsionen, die als Krusten, Geschwüre oder Wunden erscheinen.
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit, trotz normalem Essverhalten.
  • Anämie, gekennzeichnet durch eine verminderte Anzahl roter Blutkörperchen, was zu Schwäche und Müdigkeit führt.
  • Lahmheit oder Steifheit aufgrund von Gelenkentzündungen oder Schmerzen.
  • Vergrößerte Lymphknoten, insbesondere im Bereich des Halses und der Achselhöhlen.

Symptome bei Katzen

Katzen erkranken seltener an Leishmaniose wie Hunde, typische Symptome sind:

  • Fieber, das oft subtil sein kann und schwer zu erkennen ist.
  • Müdigkeit und vermehrte Schläfrigkeit, die zu einem Rückzug aus normalen Aktivitäten führen.
  • Appetitlosigkeit, was zu Gewichtsverlust führt.
  • Gelegentlich können auch Hautläsionen oder Haarausfall auftreten, obwohl diese Symptome bei Katzen weniger häufig sind als bei Hunden.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle infizierten Tiere offensichtliche Symptome zeigen. Einige Tiere können asymptomatisch sein und zeigen möglicherweise keine Anzeichen einer Krankheit, während andere schwerwiegende klinische Symptome entwickeln können. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Infektion mit den Parasiten und dem Auftreten von Symptomen, variiert stark und kann wenige Wochen bis mehrere Jahre betragen.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose von Leishmaniose bei Haustieren erfordert eine sorgfältige Untersuchung und eine Reihe von Labortests, um die Anwesenheit der Parasiten nachzuweisen. Dazu gehören Blutuntersuchungen, bei denen nach spezifischen Antikörpern oder DNA-Spuren des Leishmania-Parasiten gesucht wird. In einigen Fällen kann auch eine Gewebebiopsie erforderlich sein, um die Diagnose zu bestätigen, insbesondere wenn die klinischen Symptome unspezifisch sind.

Die Behandlung von Leishmaniose bei Haustieren ist oft eine Herausforderung und erfordert eine lebenslange Therapie mit antiparasitären Medikamenten. Diese Medikamente zielen darauf ab, das Wachstum und die Vermehrung der Parasiten zu kontrollieren, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Zu den häufig verwendeten Medikamenten gehören Antimon-Verbindungen, Allopurinol, Miltefosin und Amphotericin B. Die Behandlung muss regelmäßig überwacht und angepasst werden, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine vollständige Heilung von Leishmaniose selten ist und daher ist eine lebenslange Behandlung notwendig, um die Krankheit unter Kontrolle zu halten und das Wohlbefinden des betroffenen Haustieres zu gewährleisten.

Alternative Behandlungsmethoden bei Leishmaniose

Eine der alternativen Behandlungsmethoden für Leishmaniose umfasst die Verwendung von Kamille (Matricaria chamomilla). Kamille ist eine Heilpflanze, die für ihre entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften bekannt ist und in der Volksmedizin zur Behandlung verschiedener Gesundheitsprobleme eingesetzt wird.

Eine spanische Studie hat gezeigt, dass Kamille bei der Linderung der Symptome von Leishmaniose hilft. Die Anwendung von Kamille trägt dazu bei, Hautirritationen und Entzündungen zu reduzieren. Darüber hinaus kann Kamille auch beruhigend wirken, was den Juckreiz lindern kann.

Die Anwendung von Kamille kann auf verschiedene Arten erfolgen, einschließlich äußerlichen Anwendung als Kamillenextrakt oder Kamillentee. Einige Tierärzte empfehlen auch die Verwendung von Kamille als Zusatz zu Bädern oder Kompressen zur lokalen Behandlung von Hautläsionen bei Hunden mit Leishmaniose.

Ernährung bei Leishmaniose

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei Leishmaniose. Eine ausgewogene und angepasste Ernährung trägt dazu bei, das Immunsystem zu stärken, Entzündungen zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit des Hundes zu unterstützen. 

  • Purinarme Ernährung: Purine sind organische Verbindungen, die in vielen Lebensmitteln vorkommen und im Körper zu Harnsäure abgebaut werden. Bei Hunden mit Leishmaniose, die Symptome zeigen und mit Allopurinol behandelt werden, ist eine purinarme Ernährung besonders wichtig. Allopurinol ist ein Medikament, das den Abbau von Purin hemmt und somit den Harnsäurespiegel im Blut erhöhen kann. Ein erhöhter Harnsäurespiegel kann zu Gelenkschmerzen und Nierenschäden führen, was die Symptome der Krankheit verschlimmert. Lebensmittel wie Innereien, rotes Fleisch und bestimmte Fischsorten sind reich an Purinen und sollten vermieden werden. Stattdessen sollten Hunde mit Leishmaniose eine Diät erhalten, die hauptsächlich aus magerem Fleisch, Geflügel, Fisch und Gemüse besteht.
  • Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren, die in Fischöl und Leinsamenöl vorkommen, haben entzündungshemmende Eigenschaften und reduzieren Entzündungen im Körper. Durch die Ergänzung der Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren können Hunde mit Leishmaniose von den entzündungshemmenden Eigenschaften profitieren und ihre Symptome lindern.
  • Antioxidantien: Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E reduzieren den oxidativen Stress im Körper und stärken das Immunsystem. Lebensmittel wie Beeren, grünes Blattgemüse und Karotten sind reich an Antioxidantien und sollten in die Ernährung von Hunden mit Leishmaniose integriert werden.
  • Gute Hydratation: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um die Nierenfunktion zu unterstützen und den Körper zu entgiften. Hunde mit Leishmaniose sollten immer Zugang zu frischem Wasser haben, um eine gute Hydratation aufrechtzuerhalten. Bei Hunden, die schlecht trinken, kann man etwas Joghurt oder Fleischsaft in den Trinknapf geben.

Prävention von Leishmaniose

Um Haustiere vor Leishmaniose zu schützen, gibt es mehrere wirksame Präventionsmaßnahmen, die man ergreifen kann.

  • Vermeidung von Aufenthalten in endemischen Gebieten während der Dämmerung und Nacht, wenn die Aktivität der Sandmücken am höchsten ist.
  • Verwendung von Insektenschutzmitteln, um Sandmücken abzuwehren und somit das Infektionsrisiko zu verringern.
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt, um Anzeichen von Leishmaniose oder anderen Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln

Empfehlung: Sechs Monate nach der Adoption eines Tieres aus dem Ausland sollte ein Test auf Mittelmeerkrankheiten inkl. Leishmaniose gemacht werden.

  • Es besteht auch die Möglichkeit einer Leishmaniose-Impfung, die dazu dient, prophylaktisch Antikörper gegen die Parasiten zu erzeugen.
  • Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung kann das Immunsystem stärken und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen, einschließlich Leishmaniose, verbessern.

Prognose bei Leishmaniose

Die Prognose bei Leishmaniose kann je nach Schwere der Erkrankung und der Effektivität der Behandlung variieren. Eine Leishmaniose-Diagnose bedeutet nicht zwangsläufig das Ende des Lebens eines Haustiers. Gut eingestellte Tiere, die regelmäßig behandelt und überwacht werden, können trotz einer Leishmaniose ein langes und erfülltes Leben führen.

Nicht alle infizierten Tiere zeigen Symptome. Einige Haustiere können asymptomatisch bleiben und ein normales Leben führen, ohne Anzeichen einer Krankheit zu zeigen. Dies bedeutet, dass eine Leishmaniose-Diagnose nicht automatisch mit einem schweren Verlauf verbunden ist.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Leishmaniose eine chronische Erkrankung ist, die nicht geheilt werden kann. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und das Wohlbefinden des Tieres zu verbessern, aber sie kann die Infektion nicht vollständig beseitigen. Daher erfordert eine Leishmaniose-Diagnose eine lebenslange Verpflichtung zur medizinischen Betreuung und Überwachung seitens des Tierhalters.

Letztendlich kann die Prognose bei Leishmaniose positiv sein, solange das Haustier eine angemessene medizinische Versorgung erhält und die Erkrankung gut kontrolliert wird. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt und die Einhaltung der empfohlenen Behandlungsrichtlinien sind entscheidend, um die bestmögliche Lebensqualität für das betroffene Haustier zu gewährleisten.

Das beste Beispiel ist unser Ziko, er hat Leishmaniose und ist medikamentös gut eingestellt. Er wurde blind auf der Straße gefunden und hat dank der guten Behandlung sogar sein Augenlicht wiedererlangt. Ziko lebt glücklich auf einer Pflegestelle in Griechenland. Fehlt nur noch ein eigenes Zuhause für ihn.

Denkt daran, dass jedes Tier individuell ist und die Prognose von verschiedenen Faktoren abhängt. Mit Liebe, Pflege und angemessener medizinischer Unterstützung können viele Hunde mit Leishmaniose ein erfülltes und glückliches Leben führen.

Ist mein Hund mit Leishmaniose ansteckend?

Eine direkte Übertragung der Krankheit von einem Hund auf einen anderen ist nicht üblich. Dennoch ist es ratsam, infizierte Hunde mit offenen Hautekzemen von anderen Hunden fernzuhalten, um das Risiko einer indirekten Übertragung zu minimieren. Immunschwache Menschen sollten dann zu diesem Hund keinen Kontakt haben. Allerdings wird dieser Weg der Übertragung noch in Fachkreisen diskutiert und konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Fazit: Leishmaniose – Eine Gefahr, die Prävention erfordert

Leishmaniose ist eine ernstzunehmende Krankheit, die insbesondere Hunde betrifft. Durch den Stich von infizierten Sandmücken übertragen, kann die Krankheit schwerwiegende Symptome verursachen und die Lebensqualität der betroffenen Tiere beeinträchtigen. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass eine frühzeitige Diagnose und Behandlung dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und dem Tier trotzdem ein langes Leben ermöglichen.

Um unsere Haustiere vor Leishmaniose zu schützen, sind präventive Maßnahmen von entscheidender Bedeutung. Als Tierschützer ist es uns wichtig, Tieren in Not zu helfen. In Griechenland setzen wir uns aktiv für die Prävention von Leishmaniose ein und investieren in Parasitenschutzmittel. Du kannst uns dabei unterstützen, indem du eine Patenschaft für einen unserer Hunde übernimmst. Deine Spende trägt dazu bei, präventive Maßnahmen zu finanzieren und die Gesundheit unserer Schützlinge in Griechenland zu schützen.

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