Ehrlichiose & Anaplasmose – Wichtige Infos  über die Mittelmeerkrankheiten

Wer einen Hund aus dem Ausland adoptiert, kommt früher oder später mit dem Thema Mittelmeerkrankheiten in Berührung.

Zwei davon, die sich in Symptomen oft ähneln, sind Ehrlichiose und Anaplasmose. Beide werden durch Zecken übertragen und können unbehandelt schwerwiegende Folgen haben. Doch keine Panik – mit den richtigen Informationen und der passenden Behandlung lassen sich diese Krankheiten gut in den Griff bekommen.

Was sind Ehrlichiose und Anaplasmose?

Beide Krankheiten sind durch Bakterien verursacht:

  • Ehrlichiose wird durch das Bakterium Ehrlichia canis ausgelöst.
  • Anaplasmose wird durch Anaplasma phagocytophilum oder Anaplasma platys verursacht.

Die Übertragung erfolgt durch den Biss infizierter Zecken – in Griechenland hauptsächlich durch die Braune Hundezecke (bei Ehrlichiose) und den Holzbock (bei Anaplasmose).

Wie äußern sich die Krankheiten?

Die Symptome sind oft unspezifisch und ähneln sich, was die Diagnose erschwert. Einige Hunde zeigen anfangs kaum Beschwerden, während andere deutliche Anzeichen entwickeln.

Gemeinsame Symptome von Ehrlichiose und Anaplasmose:

  •  Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  •  Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Gelenkschmerzen, Lahmheit
  • Nasenbluten oder vermehrte Blutungen (z. B. am Zahnfleisch)
  • Geschwollene Lymphknoten

Unterschiede zwischen den beiden Krankheiten:

🦠 Ehrlichiose:

  • Verläuft oft in mehreren Phasen: akute Phase (mit Fieber, Lethargie), subklinische Phase (kaum Symptome), chronische Phase (schwere Blutungsstörungen, Immunschwäche).
  • Kann unbehandelt das Knochenmark schädigen.

🦠 Anaplasmose:

  • Führt häufiger zu Lahmheiten und Gelenkentzündungen.
  • Kann akute Symptome verursachen, heilt aber in vielen Fällen auch ohne Behandlung aus – sollte aber trotzdem therapiert werden!

Wie wird die Krankheit diagnostiziert?

Durch einen Bluttest, der Antikörper oder direkt das Erbgut der Bakterien nachweist. Viele Hunde aus dem Tierschutz werden bereits vor der Ausreise getestet, doch ein erneuter Check nach ein paar Monaten ist sinnvoll, da sich die Krankheit erst später zeigen kann.

Gibt es eine Behandlung?

Ja! Beide Krankheiten werden mit dem Antibiotikum Doxycyclin behandelt, meist über 3–4 Wochen. In schweren Fällen sind zusätzliche Medikamente notwendig (z. B. zur Unterstützung der Blutgerinnung oder des Immunsystems).

Sind Ehrlichiose und Anaplasmose heilbar?

  • Anaplasmose heilt in der Regel vollständig aus.
  • Ehrlichiose kann bei rechtzeitiger Behandlung gut kontrolliert werden, allerdings bleiben manche Hunde „stille Träger“ der Bakterien. Das bedeutet, dass sie keine Symptome zeigen, aber bei einer Schwächung des Immunsystems wieder erkranken können.

Wie kann ich meinen Hund schützen?

Da beide Krankheiten durch Zecken übertragen werden, ist die beste Vorbeugung ein guter Zeckenschutz! Dazu gehören:

  • Spot-ons oder Halsbänder mit Abwehrstoffen (z. B. mit Permethrin oder Flumethrin)
  • Regelmäßige Kontrolle nach Spaziergängen
  • Sofortiges Entfernen von Zecken mit einer Zeckenzange

(Tierschützerin Maria gibt all unseren Schützlingen fleißig Parasitenschutz)

Fazit: Keine Panik, aber aufmerksam bleiben!

Ehrlichiose und Anaplasmose klingen beängstigend, sind aber gut behandelbar, wenn sie früh erkannt werden. Wer einen Hund aus dem Ausland adoptiert, sollte sich bewusst sein, dass ein Zeckenstich eine Infektion auslösen kann – doch mit regelmäßigen Bluttests, guter Beobachtung und passendem Zeckenschutz kann man seinem Vierbeiner ein gesundes Leben ermöglichen.

Falls dein Hund Symptome zeigt oder du unsicher bist, sprich am besten mit einem tierärztlichen Experten für Reisekrankheiten.

Hast du Fragen? Dann melde dich gerne bei uns – wir helfen dir weiter!

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